Timo Krause
Marketing Enthusiast
Ein kleines TV-Studio in Deinen eigenen vier Wänden und von dort hinaus in die ganze Welt streamen? Hört sich zuerst einmal verrückt an. Plattformen wie YouTube und Co., Equipment zu erschwinglichen Preisen und Tools zum Streamen machen es aber inzwischen möglich. Ganz so einfach umgesetzt ist es dann allerdings doch nicht. Social Media Enthusiast Julius hat sich die letzten Monate um die Livestreams unserer Events gekümmert und zeigt Dir, was Du bei Deinem ersten eigenen Stream beachten solltest.
Bevor Du dir dein kleines Streamingstudio einrichtest und loslegst, solltest Du dir ein paar Fragen stellen, um Dir klar zu werden, wie Dein Setup aussehen sollte:
Bevor Du dir dein kleines Streamingstudio einrichtest und loslegst, solltest Du dir ein paar Fragen stellen, um Dir klar zu werden, wie Dein Setup aussehen sollte:
- Wie ist das Event aufgebaut, das ich streamen möchte?
- Wie viele aktive Teilnehmer:innen sind bei dem Event dabei?
- Was sollte bei den Zuschauer:innen ankommen, damit ihnen ein gutes Erlebnis in Erinnerung bleibt?
- Wie ist das Event aufgebaut, das ich streamen möchte?
- Wie viele aktive Teilnehmer:innen sind bei dem Event dabei?
- Was sollte bei den Zuschauer:innen ankommen, damit ihnen ein gutes Erlebnis in Erinnerung bleibt?
Wir setzen OBS für unsere Streams ein
Bei den Events auf unserem Campus arbeiten wir mit dem kostenlosen Tool OBS, das wir als Regiestudio einsetzen. Damit lassen sich Tonspuren und verschiedene Bildsignale gleichzeitig steuern und anschließend über Deine Wunschplattform an die Telinehmer:innen Zuhause streamen.
So sieht zum Beispiel unser #nmfka Livestream aus. Hier laufen gleichzeitig verschiedene Dinge ab: ein Videosignal und ein geteilter Bildschirm über Google Hangout (in diesem Fall eine Präsentation bzw. ein Blogpost) werden gleichzeitig gestreamt – und das vor einem Design, dass ich selbst für das Event erstellt habe. Möglich wäre zum Beispiel auch, ein zweites Videosignal (zum Beispiel Moderation) dazu zu holen. Das macht OBS möglich.
Das Streamingsetup kann sich komplett nach dem Event richten
Nachdem die Planung des Events abgeschlossen ist, kannst Du deinen Streamingplan darauf aufbauen. Dabei sind wirklich die Details entscheidend dafür, wie komplex Dein Streaming wird. Gibt es zum Beispiel eine Anmoderation oder ein Interview zwischen mehreren Leuten? Wird dabei eine Präsentation gezeigt? Sind alle involvierten Menschen vor Ort dabei oder wird jemand remote dazu geschaltet? All das kannst Du im Vorfeld in unterschiedlichen Szenen bzw. Ansichten in OBS anlegen und planen. Zwischen diesen Szenen wechselst Du dann beim Livestream.
Die Hardware für Dein Streamingsetup: nicht zu viel oder zu wenig
Je nach Plan und Situation Situation, ergeben sich andere Anforderungen an die Hardware. Diese Fragen helfen Dir bei der Vorbereitung:
- Die Kamera für den Stream:
- Reicht es für Deine Szenen mit einer internen Kamera zu arbeiten (integrierte Webcam im Notebook) oder brauchst Du eine externe Webcam/Kamera?
- Was wird dafür außerdem benötigt? Adapter, Kabel, Stative und Licht werden am besten im Vorfeld vorbereitet.
- Das Mikrofon für den Stream:
- Reicht ein integriertes Mikrofon?
- Brauchst Du mehrere Mikrofone?
- Wie viel Zubehör brauchst Du, um die Mikrofone anzuschließen?
- Versteht das Publikum alle Teilnehmer:innen gut?
Externe Teilnehmer:innen in den Stream integrieren
Wenn eine oder mehrere Teilnehmer:innen nicht vor Ort dabei sind, müssen diese über ein Videotool hinzugeschaltet und in den Stream eingebunden werden. Wir nutzen dafür GoogleHangout, denn dies erfordert keine Installation auf dem Endgerät und ist somit für alle leicht zu verwenden.
Tipp: Kläre die Tonqualität mit den externen Teilnehmer:innen im Vorfeld ab und führe am Besten einen kurzen Test durch. Dazu muss ggf. noch ein Audiocodec auf dem Streaming-Computer installiert werden.
Angelegte Szenen in OBS können für mehrere Livestreams verwendet werden
Sobald die Szenen angelegt sind, sollten diese auch abgespeichert und sicher abgelegt werden. Somit kann bei einer weiteren Veranstaltung darauf zugegriffen und ggf. die Szenen leicht an andere Anforderungen angepasst werden.
Tipp: Vor Beginn des Events/Streams empfehlen wir eine kleine Generalprobe, in der frühzeitig und ausgiebig folgendes getestet werden kann. Wir streamen über YouTube und laden eine kleine Auswahl an Menschen in einen privaten Livestream ein und fragen nach Feedback, um das Setup anzupassen. Folgende Fragen solltest Du bei der Generalprobe beantworten:
- Sehen Zuschauer:innen das, was sie sehen sollen?
- Erfüllen die angelegten Szenen die Anforderungen?
- Was fehlt?
Tipps für Deinen ersten Livestream:
- Baue früh genug auf und teste ausgiebig - es geht schief, was schiefgehen kann.
- Bestimme eine Person, die den Stream verwaltet (zwischen den Szenen wechselt und alles im Blick hat), denn die moderierende Person ist dafür zu beschäftigt.
- Diese Person kann auch als Community-Manager:in im Stream-Chat fungieren, Nachrichten beantworten und hat somit im Blick, ob alles passt.
- Spontaner Input kann so auch in den Chat gepostet werden, zum Beispiel ein spontan erwähnter Blogpost oder ein anderes Video.
- Lege eine „Störer-Szene” an, die bei technischen Problemen eingeblendet werden kann.
- Sprich mit den Teilnehmer:innen ab, wie das Event ablaufen wird, damit alle genau wissen, wann sie wo im Stream sein müssen. Achte außerdem auf die Details und denke für alle mit: Wer muss wann das Mikro muten? Wurde die Kamera geprüft?
- Gehe auch sorgfältig mit den Zuschauer:innen durch das Programm und hole alle zwischen den Sessions verbal ab. Ist eine Person einmal ausgestiegen und der Tab mit dem Stream geschlossen, kommt sie sehr wahrscheinlich nicht wieder zurück.
- Mache einen Testlauf im Vorfeld, vor allem wenn Du neu mit dem Streamen startest. Es ist hilfreich mit allen Teilnehmer:innen zu üben und damit einen reibungslosen Wechsel zwischen den Szenen sicherzustellen.
- Bestenfalls Blickkontakt oder ein vorher abgesprochener Notfall-Kanal für Kommunikation mit den Stream-Teilnehmer:innen ist sehr wichtig - dann kannst Du bei Problemen schnell absprechen und eingreifen.
Fazit zum Start in Deinen ersten Livestream
(D)Einem Streaming-Setup sind prinzipiell keine Grenzen gesetzt. Es gibt nicht ohne Grund Unternehmen, die dies als vollen Service anbieten, betreuen und durchführen. ABER vernünftige Livestreams mit überschaubaren Anforderungen können auch mit verhältnismäßig geringem Budget (Equipment) und ein wenig Einlesen und Ausprobieren selbst veranstaltet werden! Es gibt sämtliche Videos auf Plattformen wie YouTube, die einem bei Fragen helfen und mit etwas Ausprobieren bekommst Du schnell einen vernünftigen Aufbau hin! Es lohnt sich und macht Spaß!
Mehr Tipps zur Organisation und Durchführung von virtuellen- und hybriden Events, findest Du in unserem kostenlosen Leitfaden!